Belgisches Ale Übersorte: Belgisches/Französisches Ale

Es war ein französischer Präsident, der einst die These aufstellte, dass England Belgien erfunden hätte, um Frankreich zu ärgern. Natürlich wissen wir, dass die belgische Kultur stärker von der französischen als von der englischen Kultur beeinflusst wurde. Aber im Puncto Bier ist der angelsächsische Einfluss nicht zu übersehen. So sind die obergärigen Biere, nach englischem Vorbild, in Belgien sehr beliebt. Aber die belgischen Braumeister gaben sich nicht mit dem zufrieden, was da von der Insel rüberkam. So werden viele belgische Biere in Eichenfässern reifen gelassen. Diese Lagerung verleiht dem Bier eine individuelle Geschmacksnote. Dafür sorgen die im Holz lebenden Mikroorganismen. Dieser eigenwillige Charakter ließ die Absatzzahlen im 20. Jahrhundert jedoch deutlich sinken. Doch noch heute sind die Belgier stolz auf ihre Ales.

Blonde Ale

Das hellste belgische Ale erinnert im Glas an wässrige Apfelschorle. Manche können jedoch auch kupferne Farbe haben. Der Geruch ist schwach und schlank. Lediglich eine leichte, süße Malznote und eine pfeffrige Würze sind wahrnehmbar. Auf der Zunge tanzen dann saure, citrusfruchtartige Aromen mit leichtem, klebrigem Malz. Der Körper des Biers ist schlank bis mittelmäßig.

Stammwürze 13,3 – 16,6%
Alkohol 6,3 – 7,9%
Bitterkeit 15 – 30 IBU
Farbe 8 – 14 EBC

Dark Strong Ale

Eine besondere Variante dieser Sorte ist das Gran Cru, welches besonders lange im Eichenfass reift. Im Allgemeinen sind diese bernsteinfarbenen bis dunkelbraunen Biere sehr geschmacks- und geruchsintensiv. So ist das süße, klebrige Malz mit beiden Sinnen wahrnehmbar. Auf der Zunge ist das Bier fruchtig-würzig und teilweise auch sauer. Der Nachklang wird von alkoholischer Wärme und hopfiger Bitterkeit bestimmt.

Stammwürze 15,70 – 22,9%
Alkohol 7,1 – 11,2%
Bitterkeit 20 – 30 IBU
Farbe 32 – 72 EBC

Pale Ale

In der Nase macht dieses Bier mit spritzigen, fruchtigen Estern auf sich aufmerksam. Malz und Hopfen sind ebenfalls schwach wahrnehmbar. Im Mund erinnert das süße, bonbonartige Malz an Karamell und Gebäck. Die fruchtige Herbe des Hopfens ist zwar schwach, aber wahrnehmbar. Das beschert dem Bier auch seinen schlanken, aber klaren Körper.

Stammwürze 11 – 13,3%
Alkohol 4,1 – 6,3%
Bitterkeit 20 – 30 IBU
Farbe 12 – 24 EBC

Pale Strong Ale

In heller, goldgelber Farbe sprudelt dieses Bier gewöhnlich ins Glas und schwängert die Luft mit blumigen, fruchtigen Hopfennoten. Auch geschmacklich ist der Hopfen sehr präsent. Hier gesellt sich auch seine typische Bitterkeit hinzu. Teilweise werden die Biere mit Zucker oder Gewürzen versetzt, um ihnen ein besonders würziges Aroma zu verleihen. Doch auch süßes Malz und alkoholische Wärme können auf der Zunge wahrgenommen werden.

Stammwürze 15,7 – 22,9%
Alkohol 7,1 – 11,2%
Bitterkeit 20 – 50 IBU
Farbe 7 – 20 EBC

Oud Bruin

Ähnlich wie bei anderen belgischen Biersorten ist eine einheitliche Beschreibung des Geschmacks der Sorte quasi unmöglich. Gemein haben die Oud Bruins aus Belgien aber häufig einen starken Malzkörper. Was bei anderen Bieren mit einer extremen Süße gleichzusetzen wäre ist in Belgien selten der Fall, da die belgischen Brauer ihre Biere zumeist stärker vergären lassen, was den Alkoholgehalt erhöht und die Süße vermindert. Abgelöst wird der Malzgeschmack von blumigen und fruchtigen Hopfenaromen.

Stammwürze 13,0 – 14,0%
Alkohol 5,2 – 5,6%
Bitterkeit 20 IBU
Farbe 34 – 44 EBC

Oud Red Ale

Eine einheitliche Beschreibung dieser Biersorte ist praktisch unmöglich. Zu unterschiedlich ist allein schon die Farbe der unterschiedlichen Vertreter. Das geröstete Malz verleiht dem Bier eine dunkle Färbung und kakaoartige, süße Geschmacksnuancen. Der Hopfen ist kaum wahrnehmbar, dafür aber fruchtige Aromen, die an Kirschen erinnern. Je länger das Bier reift, desto saurer und würziger wirkt es auf der Zunge.

Stammwürze 11,0 – 13,8%
Alkohol 4,8 – 6,6%
Bitterkeit 5 – 18 IBU
Farbe 24 – 50 EBC

Alle Biere der Sorte Belgisches Ale im Test:

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